Anzeige

Leindotteröl – mild und sehr gesund

Das wiederentdeckte Speiseöl aus der Pflanze der Kelten hat einige gesundheitliche Vorteile.

Leindotteröl

Kennen Sie Leindotteröl? Nie gehört? Dann geht es Ihnen nicht anders als den meisten bisher. Manche verwechseln die Leindotter mit dem bekannteren Lein (Flachs) und sind ganz erstaunt, wenn sie feststellen, dass das kaltgepresste Speiseöl aus der Leindotterpflanze ganz anders schmeckt: milder, blumig und charaktervoll, aber nicht so intensiv wie Leinöl.

Gesundheitliche Vorteile

Die gesundheitlichen Vorteile des heimischen Öls aber sind dieselben wie bei Leinöl, was an den wertvollen Inhaltsstoffen liegt: am hohen Gehalt an essenziellen Fettsäuren (die der Körper nicht selbst herstellen kann) und an reichlich Vitamin E. Daher kommen immer mehr ernährungsbewusste Verbraucher auf den Geschmack – was Biobauer Johannes Spengler verstärkte Nachfrage beschert. Er hat vor sieben Jahren seinen Hof in der Nähe von Augsburg auf reinen Bioland-Anbau umgestellt und sich vor sechs Jahren für den Anbau der in Vergessenheit geratenen robusten Pflanze und deren Verarbeitung in der eigenen Ölmühle entschieden. Damit gehören der Kappelbauer-Hof und seine Vertragslandwirte zu den Pionieren in Deutschland: Nur der Hof Michael in Endeholz bei Hannover sowie ein kleinerer Anbaubetrieb in der Region Main-Franken haben ebenfalls Leindotter auf dem Feld.

Leindotter

Leindotter (Camelina sativa) ist eine uralte Kulturpflanze, die bereits vor über 4000 Jahren in Zentraleuropa beheimatet war. Dies belegen Funde aus der Zeit der Kelten. Damals war es das meistverwendete Speiseöl. Lange bevor andere Nutzpflanzen (z.B. Sonnenblumen, Kartoffeln, Raps) eine Rolle für unsere Ernährung spielten, wussten unsere Vorfahren das wertvolle Leindotteröl zu schätzen. In der Heilkunde wurde das Öl manchmal als "Deutsches Sesamöl" bezeichnet.

Anzeige

Im Gegensatz zu Lein oder Raps, dessen Erträge züchterisch gesteigert werden konnten, widersetzte sich Leindotter allen Versuchen. In einer industriellen Landwirtschaft mit ihren Monokulturen hatte er damit keine Chance. Die letzten bescheidenen Anbauflächen verschwanden schon vor Jahrzehnten. Diese Entwicklung hatte aber auch etwas Gutes: Die Ursprünglichkeit des Leindotters blieb erhalten. Während sich die Erträge artverwandter Pflanzen ins Phantastische steigerten, überzeugt der Leindotter durch seine Robustheit und Bescheidenheit bei maßvollen Erträgen. Bei uns wird er wieder in umweltschonender Mischkultur angebaut. Das bedeutet, dass auf einem Feld neben Leindotter zum Beispiel auch Erbsen oder Hafer gleichzeitig gesät werden. Auf diese Weise werden von beiden Saaten ökonomisch interessante Ernteerträge erzielt.

Gleichzeitig lockert Leindotter mit seinen tiefen Wurzeln den Boden und unterdrückt unerwünschte Beikräuter. Der Ertrag der jeweiligen Hauptfrucht wird durch die Leindotter-Beisaat nicht gemindert! Die Leindotter-Pflanzen sind zudem sehr resistent gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Und sie kommen auch mit mageren Wachstumsbedingungen (Klima und Boden) zurecht.

Was Verbraucher beachten sollten: Für eine gutes Speiseöl spielen mehrere Faktoren eine große Rolle – von der Ernte zum besten Zeitpunkt über die Trocknung und sachgerechte Lagerung der Saaten bis zu deren schonender Verarbeitung, der Pressung möglichst unter 40-50 °C.

Leindotteröl in der Küche

Kaltgepresstes, naturbelassenes Leindotteröl ist eine kulinarische Rarität. Mit seinem leicht erbsigen, milden Geschmack eignet es sich besonders gut in der kalten Küche für Salate, Rohkost, Dressings und kalte Saucen. Tipp: Warme Gerichte wie Gemüse, Suppen bekommen ein besonderes Aroma, wenn man das Öl kurz vor dem Servieren dazu gibt.

Leindotteröl soll nicht erhitzt werden und gekühlt und lichtgeschützt gelagert werden. Denn es ist reich an Omega-3-Fettsäuren (ca. 36 bis 40 Prozent), enthält außerdem ca. 18 Prozent Linolsäure (Omega-6) und dazu noch sehr viel Vitamin E (5 mg/100 g).

Anzeige
Einkaufstipp: Leindotteröl BIO 2x 500ml