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Arthrose – Wenn die Gelenke schmerzen

Beschwerden an den Gelenken sind weit verbreitet. Jeder vierte, der eine ärztliche Praxis aufsucht, klagt darüber – Tendenz steigend. Schuld können rheumatische Erkrankungen sein, vor allem aber sind degenerative Prozesse Auslöser für Gelenkprobleme wie Arthrose.

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Unter Rheuma versteht der Mediziner verschiedene Formen von Gelenkerkrankungen, deren Ursachen oft unbekannt sind. Die genetische Veranlagung und Störungen im Immunsystem spielen eine wesentliche Rolle. Häufig kann das Immunsystem Enzündungen an den Gelenken nicht mehr abstellen, und so entstehen verselbständigte Immunreaktionen (Autoimmunprozesse) gegen körpereigene Knorpelzellen oder Gelenkhaut.

Die richtige Diagnose kann am besten der Facharzt stellen. Bei mehreren Anzeichen, wie zwei oder mehrere Gelenke schmerzen viele Wochen lang oder sind geschwollen oder die Gelenke sind morgens mindestens eine Stunde steif, empfiehlt sich der Gang zum Rheumatologen.

Was ist Arthrose?

Als häufigste Erkrankung des Bewegungsapparates kömmen aber degenerative Gelenkerkrankungen (Arthrose) vor, die mit strukturellen Schädigungen am Gelenkknorpel beginnen und dann auf die Knochen und die Gelenkkapsel übergreifen. Der Körper versucht diese Abbauprozesse mit Knochenneubildung zu kompensieren, jedoch entstehen dabei Verbreiterungen der Gelenkflächen und Deformierungen. Diese verstärken erneut die bereits bestehenden Schmerzen und die im Gelenk vorhandenen Entzündungen. Ein Teufelskreis beginnt. Besonders häufig sind die Knie, Hüften, Schultern und Hände arthritisch. Doch auch andere Gelenke können von Arthrose betroffen sein.

Von degenerativen Gelenkerkrankungen sind nach dem 60. Lebensjahr zirka 80 Prozent der Bevölkerung betroffen – Frauen häufiger als Männer. Als Ursachen kommen eine Vielzahl von Faktoren in Frage, die hausgemacht durch Abnützung und Überlastung, wie auch genetisch bedingt sein können:

  • erbliche Belastung
  • Übergewicht: Mit jedem Kilo zu viel steigt das Arthroserisiko an, da dies negativ auf die Gelenke, vor allem an Knie und Hüfte, auswirkt.
  • Fehlstatik (von der Natur falsch berechnete Knochenformen)
  • Stoffwechselstörungen
  • entzündliche Veränderungen
  • hormonelle Veränderungen

Abnutzungsprozesse führen zu einer Entzündung und bestimmte Abbaureaktionen leiten die dauerhafte Arthrose ein. Zur Diagnose führen die typischen Beschwerden und das Röntgenbild. Beispielsweise haben Patienten mit degenerativen Veränderungen des Hüftkopfes charakteristische Schmerzen und Einschränkungen beim Drehen des Oberschenkels nach innen und außen. Im Röntgenbild sieht der Arzt meist eine Gelenkspaltverschmälerung in der Belastungszone des Knochens. Für die ärztliche Therapie ist entscheidend, zu welchem Zeitpunkt die Erkrankung festgestellt wird. Eine frühzeitig durchgeführte Therapie wirkt entzündungshemmend und beugt größeren Problemen vor.

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Der Säure-Basen-Haushalt ist in Schieflage

Der naturheilkundlich orientierte Arzt beobachtet bei Patienten mit degenerativen Gelenkbeschwerden häufig eine unterschwellige Übersäuerung („latente Acidose“). Die Betroffenen sind mir ihrem Stoffwechsel nicht mehr in der Lage, Gelenkentzündungen abzupuffern. Häufig werden zu viel Fleisch, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten gegessen, was die Übersäuerung des Gewebes noch weiter fördert. Die entzündlichen Reaktionen der Arthrose nehmen zu. In der Regel reicht zu diesem Zeitpunkt eine basenhaltige Kost mit Kartoffeln, Sellerie, Kohl etc. nicht mehr aus. Unter ärztlicher Kontrolle sollte – Anhaltspunkt sind der Säuregrad von Speichel und Urin – eine Pufferung mit basenhaltigen Mitteln durchgeführt werden. Diese verbessern signifikant den Stoffwechsel im Gewebe und an den Gelenken.

Zusätzlich kann durch phytotherapeutische (pflanzenheilkundliche) Extrakte aus Weidenrinde, Zitterpappel oder Eberesche die Behandlung unterstützt werden. Interessant ist, dass auch Pflanzenextrakte (z.B. Flavonoide) einen Zellschutz gewährleisten, der vorbeugend auf die Knorpelzellen (Chondrozyten) wirken kann.

Ist der Prozess schon etwas fortgeschritten, kann eine hochdosierte Enzymtherapie helfen. Entzündetes Knorpelmaterial wird dadurch abgebaut und Entzündungsmediatoren (Substanzen, die eine Entzündung unterstützen oder aufrechterhalten) werden ebenfalls deutlich reduziert. Bei stark veränderten Gelenken (Spätstadium) muss auch an operative bzw. operative korrigierende Maßnahmen gedacht werden. Die Knorpelzellen sind nach Wachstumsabschluss nicht mehr teilungsfähig. Deshalb können zugrunde gegangene Chondrzyten nicht mehr regeneriert werden.

Als Schmerzstiller bei Kniearthrose können Blutegel eingesetzt werden. Blutegel werden speziell für medizinische Zwecke gezüchtet und müssen höchsten hygienischen Ansprüchen genügen. Je nach Gelenk werden vier bis sechs Blutegel auf die schmerzende Stelle gesetzt, saugen bis zu 45 Minuten und geben dabei um die 20 Substanzen ab, die schmerzlindernd wirken. Ein anderes Verfahren der Komplementärmedizin ist Akupunktur. Bei Knie- und Rückenschmerzen kann es Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern. Etwa 30 Minuten muss ein Patient für eine Behandlung einplanen.

Bewegung schützt vor Arthrose

Der Bundesverband Deutscher Internisten (BDI) empfiehlt regelmäßiger Sport zur Verhinderung von Knorpelschäden. Auch Menschen, die bereits eine leichte Arthrose aufweisen, könnten das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, wenn sie körperlich aktiv bleiben. Bewegung durch Ausdauersportarten, wie Schwimmen, Radfahren, leichtes Laufen oder Nordic Walking, sind empfehlenswert, da sie die Durchblutung des Knorpelgewebes fördern und lokale Entzündungen hemmen. Beim Strecken und Beugen werden die Nährstoffe mit der Gelenkflüssigkeit in den Knorpel transportiert. Zudem weist die Deutsche Rheuma-Liga auf klinische Untersuchungen hin, die belegen, dass eine Trainingstherapie selbst bei entzündlichem Rheuma sehr positive Effekte hat. Ebenfalls beugt sanfter Sport Arthrose-Beschwerden vor und erhöht die Funktion der Gelenke. Der Fokus sollte mehr in der Bewegung und weniger in der Belastung liegen. Nehmen Sie sich jeden Tag ein kleines Bewegungsprogramm vor.

Gelenke im Alltag schützen

Für den Schutz der Gelenke gibt es einige Möglichkeiten im Alltag. Verteilen Sie beispielsweise die Belastung. Tragen Sie den Einkauf mit beiden Händen. Schweres am besten nah am Körper. Sparen Sie zudem Kraft und tragen Sie nichts, was sich rollen oder schieben lässt. Verharren Sie nicht zu lange in derselben Position. Versuchen Sie nach etwa 20 Minuten die Körperhaltung zu wechseln und zwischendurch zu entspannen.

Hüftgelenk

Die Anforderungen an das Hüftgelenk durch Belastung und Bewegung sind groß. Bereits bei jungen Patienten kann durch intensiven Freizeit- und Leistungssport dies zu einer frühzeitigen Abnutzung führen. Hinzukommen angeborene Fehlstellungen und Formveränderungen, die wegen der anhaltenden Schmerzen eine Behandlung bedürfen. Eine Arthrose des Hüftgelenks kann sich schleichend über viele Jahre, gelegentlich aber auch rasch entwickeln. Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ohne Muskeldurchtrennung mit möglichst minimal-invasiver Technik kann deshalb notwendig sein.

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