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Die wichtigsten Schritte für jeden Venenpatienten

Venenpatienten sollten einige Ratschläge beachten.

Arztgespräch

Lassen Sie Ihr Venensystem vom ärztlichen Venenspezialisten (Phlebologen) untersuchen. Die Untersuchung des Venensystems beim Phlebologen ist heute -dank moderner Medizintechnik- vollkommen schmerzfrei und risikolos. Auf die Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Phlebographie) sollte möglichst verzichtet werden.

Sollte eine Operation erforderlich sein, lassen Sie sich vorher beraten, welche Operationstechnik und welche Anästhesie für Sie geplant ist. Jede Krampfaderoperation ist heute grundsätzlich in der örtlichen Betäubung möglich. Außerdem sollten möglichst minichirurgische bzw. narbenfreie Verfahren eingesetzt werden.

Diagnostik

Die ausführliche gefäßspezifische Voruntersuchung gibt Aufschluss über den Zustand sowohl des oberflächlichen wie des tiefer liegenden Venensystems einschließlich der Schlagadern. Erst danach kann entschieden werden, ob tatsächlich ein operativer Eingriff oder eine konservative Behandlung, zum Beispiel bei Lymphödemen oder Arterienerkrankungen, oder eine Kombination aus beiden Therapien erforderlich ist. Am Anfang einer jeden Untersuchung steht das ausführliche Gespräch mit dem Patienten. Er wird befragt nach seiner familiären Belastung mit Krampfadern und nach seinen beruflichen Belastungen. Dann folgt ein Anschauen und Abtasten der Beine, erst im Stehen, später im Sitzen. Der Gefäßspezialist hat jetzt einen ersten Eindruck. Für die exakte Diagnose stehen dem Gefäßspezialisten verschiedene moderne Verfahren zur Verfügung, die völlig schmerzfrei, risikolos und schonend und medizinisch-wissenschaftlich anerkannt sind:

1. Ultraschall-Doppler- Sonographie

Durch Ultraschallstrahlen wird der Blutfluss hörbar und durch Aufzeichnen einer Kurve auch sichtbar gemacht. Die Ultraschallsonde, die bleistiftähnlich aussieht, enthält in ihrem Kopf ein Sende- und ein Empfängerkristall für Ultraschallwellen. Der Facharzt führt diese Sonde von außen am Bein entlang. Dabei werden vom Sendekristall aus die Schallwellen durch die Haut in das darunter liegende Gewebe gebracht. Treffen sie nun auf ein Blutgefäß, werden sie von den strömenden Partikeln in diesem Gefäß, den Blutkörperchen, reflektiert und mit veränderter Frequenz vom Empfangsteil im Schallkopf aufgenommen.

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In Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit kommt es, je nach Richtung der Schallwellen mit oder gegen den Blutstrom, zu einer Beschleunigung oder Verlangsamung der reflektierten Wellen. Dieser Frequenzunterschied zwischen einfallenden und reflektierten Ultraschallwellen liegt im hörbaren Bereich und kann über einen Lautsprecher wahrgenommen werden. Die Sonde arbeitet mit mehreren Sendefrequenzen und kann neben dem akustischen auch ein graphisches Signal geben, das heißt, das Ergebnis wird zusätzlich in einer Kurve optisch dargestellt. Mit der Ultraschall-Doppler-Untersuchung kann der Arzt die krankhaften Rückströmungen bei Klappeninsuffizienz objektivieren und außerdem Strömungshindernisse wie Verschlüsse durch Thrombosen erfassen.

2. Farbduplex-Sonographie

Bei dieser bildgebenden Ultraschalluntersuchung werden das Gefäßsystem und der Blutfluss farblich und akustisch dargestellt. Neben der akustischen und graphischen Darstellung des Dopplereffektes wird synchron ein Ultraschallbild vom Inneren des Beines sichtbar. Sowohl die Venen als auch die Arterien lassen sich in den verschiedenen Abschnitten des Beines darstellen, wobei die Flussrichtung des Blutes eindeutig durch Farbunterschiede in Blau oder Rot nachgewiesen wird.

3. Lichtreflexions-Rheographie (LRR)

Eine opto-elektronische Untersuchung mit Infrarotlicht zur Überprüfung der Entleerung und Wiederauffüllung von Hautgefäßen. Mit dieser unverzichtbaren Untersuchungsmethode kann überprüft werden, ob bei dem Patienten zu einem früheren Zeitpunkt eine Thrombose vorlag. "LRR" dient zur Feststellung der Drainageleistung des Venensystems. Zu diesem Zweck wird der Füllungsgrad der Unterhautvenen gemessen. Bei Betätigung der Sprunggelenkpumpe wird der Füllungsgrad der oberflächlichen Venen durch Abstrom des Blutes in tiefergelegene Venen vermindert.

Beim gesunden Menschen füllen sich die Venen dann nach ca. 25 Sekunden durch den arteriellen Zustrom wieder auf. Der zeitabhängige Ab- und Zustrom wird in einer Kurve optisch dargestellt. Abweichungen von der Normalkurve ergeben Hinweise auf den Krankheitszustand des oberflächlichen und vor allem des tiefen Venensystems. In Einzelfällen - und zur präziseren Diagnostik – kann auch eine Venendruckmessung vorgenommen werden. Dazu wird nach Punktion einer Fußrückenvene der Blutdruck im Venensystem der Beine überprüft. Dieses Verfahren ist etwas schmerzhaft und blutet auch.

4. Venen-Verschlussplethysmographie (VVP)

Mit Hilfe von Druckmanschetten wird die Fähigkeit des Venensystems, Blut zu speichern und wieder zu entleeren, gemessen. Diese Untersuchungsmethode misst die Blutmenge, die durch das Bein strömt und erfasst deren Schwankungen. Die venöse Kapazität ist bei einem Verschluss der tiefen Venen bzw. nach einer Thrombose vermindert, bei einer Krampfadererkrankung sowie bei einer Schädigung der tiefen Venen (z. B. durch Klappenzerstörung) erhöht.

Über Staumanschetten an den Oberschenkeln wird Druck auf das Bein ausgeübt. Dieser Druck muss größer sein als der bestehende venöse Druck, jedoch geringer als der arterielle. Dadurch ist gewährleistet, dass die Zufuhr des arteriellen Blutes nicht behindert ist, während der venöse Rückfluss unterbrochen wird. Es besteht fußwärts der Staumanschette eine Volumenvergrößerung: das heißt, eine Umfangvermehrung der Wade; diese wird über Dehnungsstreifen gemessen. Die moderne Venendiagnostik stützt sich heute fast ausschließlich auf computergesteuerte, elektronische Untersuchungsmethoden, die die alten, potenziell risikoreichen Röntgen-Kontrastmittelmessungen weitestgehend ersetzt haben.

Welche Methode auch erforderlich ist, sie sind alle nicht-invasiv, d. h., die Messungen werden am äußeren Bein vorgenommen. Wer sich heute zu einer Voruntersuchung in einer Venenfachklinik oder bei einem Gefäßspezialisten anmeldet, braucht keine Angst zu haben, sondern muss nur etwas Zeit mitbringen: ca. zwei Stunden dauert die vollkommen schmerzfreie, schonende und risikolose Untersuchung.

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