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Mykotherapie: Die Kraft der Pilze neu entdeckt

Die Behandlung von Krankheiten mit Hilfe von Pilzen steht im Vordergrund der Mykotherapie.

Shiitake Pilze

In Asien ist seit Jahrtausenden eine Heilwirkung von Pilzen bei Krankheiten bekannt. Hierzulande zeigt ein Naturheilverfahren, die "Mykotherapie", wie wir bestimmte Pilze zur allgemeinen Vorbeugung als auch zur gezielten Behandlung verschiedener Leiden verwenden können. Die Mykotherapie wurde in Deutschland 1974 durch Prof. Dr. Lelley, einem bekannten Mykologen eingeführt und beruht auf dem Einsatz von Heilpilzen, die der traditionellen chinesischen Heilkunde entstammen. Die Speisepilze werden in Trockenform, meist als konzentrierter Extrakt, verabreicht. In Deutschland gelten die Pilze als Nahrungsmittel und deren Extrakte als Nahrungsergänzungsmittel. Eine Zulassung der Pilzpräparate als Arzneimittel besteht in Deutschland bisher nicht.

Pilze sind Lelley zufolge wegen ihres geringen Kaloriengehalts und ihres Reichtums an Vitaminen und Ballaststoffen (Chitin, Hemizellulose) wertvolle Nahrungsmittel mit rund 100 Geschmackskomponenten. Die Heilkräfte rühren von Vielfachzucker- und Kohlenstoffverbindungen sowie anderen Inhaltsstoffen her. Zu den wichtigsten Kulturspeisepilzen zählen Austernpilz, Shii-take und Kulturchampignons. Pilze enthalten laut Prof. Lelley wenig Glukose und eignen sich gut für den Speiseplan bei Diabetes, sie sind salzarm und deshalb gut für Menschen mit Blutdruck. Pilze enthalten wichtige Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Zink und Selen) sowie wertvolle Mineralien wie Kalium und Phosphor.

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Hilfe bei Allergien

Jeder zweite Bundesbürger wird nach einer Expertenschätzung in den kommenden Jahren von Allergien betroffen sein. Für Lelley ist die Mykotherapie eine natürliche Alternative, die Allergie an der Wurzel zu packen. Pilze steigern die Antikörperproduktion und lösen verschiedene Mechanismen aus, die Eindringlinge ins Immunabwehrsystem eliminieren oder neutralisieren. Der Glänzende Lackporling greife ein, so der Pilzforscher, indem er durch die Hemmung der Histaminfreisetzung die unangenehmen Symptome unterdrücke oder gar nicht entstehen lasse. Das Histamin spiele beim Menschen eine zentrale Rolle bei der Auslösung der heftigen und meistens äußerst unangenehmen Reaktionen. Es werde dann freigesetzt, wenn Immunglobulin-E-Antikörper auf den Mastzellen ein Allergen (z. B. Blütenstaub) erkennen und als Reaktion darauf Botenstoffe aussenden. Als Inhaltsstoff für die Hemmung der Histaminfreisetzung werden im Pilz primär die Triterpene verantwortlich gemacht. Hinweise auf antiallergische Wirkung gibt es laut Prof. Lelley auch beim Igelstachelbart (Allergien im Magen-Darm-Trakt) und Brasil Egerling (Blütenstauballergien).

Eine Studie mit 30 an Gicht erkrankten Personen ergab, dass durch eine 14-tägige Einnahme von Shii-take Pilzen bei über 90 Prozent der Harnsäurewert sank. Bei Menschen mit Gelenkentzündung und Rheuma ließen die Schmerzen nach sechs Tagen deutlich nach oder verschwanden. Bei Migräne wurden Heilungen dokumentiert.

Auch bekannte Pilze unserer Breitengrade wie der Austernseitling, können mit gesundheitsfördernden Wirkungen aufwarten. So sei in diesem Pilz viel Folsäure nachgewiesen worden. In der traditionellen chinesischen Medizin werden getrocknete Austernpilze zur Stärkung der Venen und zur Entspannung der Sehnen verabreicht, in der modernen chinesischen Medizin bei der Heilung von Hexenschuss und Gliederstarre.

Der Champignon hilft durch seine spezifischen Inhaltsstoffe Diabetikern genauso wie stillenden Müttern und Frauen, die unter Eisenmangel leiden. Der Eichhase übt eine besondere Wirkung auf den Uro-Genitalbereich aus, er entwässert auf eine sanfte Weise, das Kalium verbleibt im Körper, was gerade in der Schwangerschaft und bei Ödemen sinnvoll ist. Auch hemmt dieser Pilz Bindegewebe- und Lebertumore im Wachstum (man führt dies darauf zurück, dass die Synthese der DNS in den Krebszellen blockiert wird). Der Igelstachelbart soll besonders effektiv bei Magenleiden sein.

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