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Elektrotherapie zur Schmerzbehandlung, bei Durchblutungsstörungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates

Anwendung findet die Elektrotherapie zur Schmerzbehandlung, bei Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Muskelschwächen und Muskellähmungen.

Stimulation der Muskulatur

Therapeutische Anwendungen von elektrischem Strom in der Medizin und in der Physikalischen Therapie werden als Elektrotherapie bezeichnet. Auch die Begriffe Reizstromtherapie oder Feinstromtherapie werden als Bezeichnung der Anwendung benutzt. Bei diesen Verfahren durchfließen während der Anwendung Gleich- oder Wechselströme den Körper bzw. bestimmte Körperteile. Die entsprechenden Spannungen werden entweder über mit der Hautoberfläche leitend verbundenen Elektroden zugeführt oder über Elektroden in einem Wasserbad.

Erstmalig wurden elektrotherapeutische Verfahren in der modernen Medizin von Professor Christian Heinrich Ernst Bischoff (1781 - 1861) um 1801 in der Behandlung von neurologischen Krankheiten am Menschen beschrieben. Die Elektrotherapie nutzt die Wirkung elektrischer Ströme auf den Organismus und zwar auf sanfter Weise. Elektroden werden auf die Haut geklebt und leiten den Strom durch den Körper. Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete liegen in der Schmerzlinderung, Durchblutungsverbesserung und Tonisierung/Detonisierung der Muskulatur.

Wie wirkt die Elektrotherapie?

Man unterscheidet bei der Elektrotherapie die Niederfrequenztherapie, mittelfrequente Reizströme, die Hochfrequenztherapie und die Galvanisation. Gleichstrom-Behandlungen, wie Galvanisation und Stangerbad, mit einer Frequenz von 0 Hz bewirken durch die Bewegung elektrisch geladener Teilchen eine Linderung von Schmerzen und eine Durchblutungsförderung.

Niederfrequente Reizströme mit 1-1000 Hz regen die Nerven- und Muskelfasern an und lassen die Muskulatur sich zusammenzuziehen. Der Einsatzbereich erfolgt vor allem bei geschwächter und teilgelähmter Muskulatur, damit diese ihre Funktion erhalten und eine weitere Schwächung vermindern kann. Therapiedauer ist etwa 15 Minuten und der Behandelte spürt ein leichtes Kribbeln oder leichte Vibrationen.

Bei mittelfrequente Wechselströme mit 1- 100 kHz überwiegt die schmerzlindernde oder die stimulierende Wirkung mit Muskelkontraktion und anschließender Muskelentspannung.Die Hochfrequenztherapie kommt heutzutage mit über 100kHz kaum mehr zum Einsatz. Sie führt zur Erwärmung von Gewebe, das tief im Körper liegt und wirkt durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Daneben stabilisiert sie die Muskelspannung.

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TENS

Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist eine Behandlungsmethode aus der Naturheilkunde. Mit Hilfe eines Gerätes werden elektrische Impulse erzeugt und durch die Haut auf das Nervensystem übertragen. Die Elektroden werden über die schmerzende Stelle bzw. auf die vom Arzt bestimmten Stellen geklebt. Danach wird eine Stromstärke so stark ausgewählt, bis ein leichtes angenehmes Kribbeln verspürt wird. Das TENS-Gerät ist gefahrlos anzuwenden und wird von den meisten Patienten ohne besondere Nebenwirkungen sehr gut vertragen. Nach einer Einweisung durch den Arzt kann der Patient die Behandlung bequem zu Hause durchführen. Die Behandlungsdauer beträgt normalerweise zwischen 20 bis 50 Minuten pro Sitzung. Vor allem in der Schmerztherapie wird TENS angewandt, sei es Schmerzen nach Unfällen, Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungsapparats, Nerven- oder Phantomschmerzen.

Stangerbad

Das Stangerbad wird als Vollbad mit 600-800 Litern Wasser angewandt und ist eine Sonderform der Therapie mit Gleichstrom. Entwickelt wurde es im 19. Jahrhundert von Johann und Heinrich Stanger. Bei dieser Therapie werden an der Außenseite der Badewanne Elektroden angebracht. Es soll neben der Durchblutungsförderung auch auf das vegetative Nervensystem einwirken. Anwendungsgebiete sind Schmerzen, Lähmungen und Gefäßerkrankungen.

Nicht angewandt werden darf Elektrotherapie unter anderem bei Trägern von Herzschrittmachern und bei Metallimplantaten nach operativen Eingriffen. Grundsätzlich sollte die Elektrotherapie, abgesehen von der TENS-Behandlung, generell nur von medizinisch ausgebildetem Personal angewendet werden.

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