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Hilfe bei Würgereiz

Patienten mit Würgereiz treten nur widerwillig den Gang zum Zahnarzt an oder bleiben gleich der Behandlung fern. Wie kann Abhilfe geschaffen werden? Homöopathie, Akupunktur und Entspannungsübungen sind Möglichkeiten, betroffenen Patienten die Zahnbehandlung zu erleichtern.

Zahnarztbehandlungsstuhl

Für viele Menschen gehört der Gang zum Zahnarzt sicherlich nicht zu den Dingen, die man als Patient gerne erledigt. Kommt noch ein starker Würgereiz dazu, sobald zahnärztliche Instrumente oder Abdruckmassen in die Mundhöhle gelangen, dann wird die Behandlung schwierig oder Betroffene vermeiden gar den Zahnarztbesuch.

Schutzreflex des Körpers

Der Würgereiz ist physiologisch ein Schutzreflex des Körpers, der ein Eindringen von Fremdkörpern und Fremdreizen in die Atemwege verhindern soll. Er wird hauptsächlich durch die Berührung des hinteren Gaumenanteils oder der Zunge ausgelöst. Ist der Schutzreflex des Körpers bei der Aufnahme von Nahrung oder Getränken sinnvoll und äußert sich bei einem Problem mit Husten oder Ausspucken der Substanz, so kann der Würgereiz bei einer Zahnbehandlung belastend werden und die zahnmedizinische Versorgung beeinträchtigen.

Nicht jeder Mensch verfügt über einen identisch stark ausgeprägten Würgereiz. Bei einer starken Ausprägung beginnt die Tortur schon, sobald der Zahnarzt den Spiegel oder Sonde in die Mundhöhle einführt. Je tiefer im Mundraum gearbeitet werden muss, umso stärker taucht der Würgereiz auf. Oft wird er durch die Berührung des hinteren Gaumenanteils oder der Zungenmitte ausgelöst. Andere Betroffene kennen die endlos langen Minuten, bei der für den Abdruck der Zahnreihen ein sogenannter Löffel mit Paste in den Mund muss.

Tipps und Maßnahmen bei Würgereiz

Der Würgereiz ist nur selten auf Erkrankungen im Nasen-Rachenraum und auf Medikamentennebenwirkungen zurückzuführen. Häufig ist er psychischer Natur. Es gibt einige Möglichkeiten den Würgereiz zu bekämpfen. Meist kommt es auf den Einzelfall an, welche Therapie oder welches Mittel erfolgsversprechend ist und den Zahnarztbesuch erträglicher macht.

Empfehlenswert ist dem zahnärztlichen Team offen zu signalisieren, bei welchen Maßnahmen besonders der Würgereiz auftritt. Ein gut geschultes Praxisteam geht dann professionell mit der Situation um und versucht dem Patienten die Behandlung so angenehm wie möglich zu gestalten. Dann wird beispielsweise die Berührung des Saugers mit des hinteren Gaumenanteils auf die äußerst Notwendige reduziert. Mit zusätzlicher Frischluft und einem interessanten Film auf der Flatscreen können Betroffene zudem abgelenkt werden.

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Bei manchen Menschen hilft Homöopathie. Als bewährte Indikation bei Würgereiz gilt Brechwurz (Ipecacuanha) als das passende Mittel. Bevor eine Zahnbehandlung mit möglichem Würgereiz ansteht, sollten zwei bis drei Globuli Ipcacuanha C6 oder C12 gegeben werden. Akupunktur am Kinn (mittig unter der Unterlippe) wirkt in vielen Fällen äußerst effektiv und zuverlässig gegen Würgereiz.

Zwar atmen viele Menschen gewohnheitsmäßig durch den Mund, doch wenn der Patient durch die Nase atmet, kann die Zahnbehandlung schon sehr erträglicher gestaltet werden. Üben Sie am besten daheim vor dem Spiegel. Mit geöffnetem Mund konzentrieren Sie sich auf das ruhige Ein- und Ausatmen durch die Nase.

Entspannungsübungen sollten auf jeden Fall eingesetzt werden. Tägliche Yoga-, Meditations- oder Tiefatemübungen können in der Therapie helfen. In der speziellen Therapie werden Intensität, Dauer und die Frequenz der das Würgen auslösenden Reize in Kombination mit der Anwendung von Entspannungstechniken langsam und kontinuierlich erhöht. So sollte der Betroffene täglich den Gaumen zunehmend in Richtung Rachen mit einer Zahnbürste sanft massieren, ohne dabei einen Würgereiz auszulösen.

Die Lachgas-Behandlung oder die Hypnose sind weitere Möglichkeiten. Falls keine der Maßnahmen eine Erleichterung bringen, steht Lokalanästhesie mittels Spray, Injektion oder Mundspüllösung oder in ganz schwierigen Fällen als letztes Therapiemittel die Vollnarkose zur Verfügung.

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