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Schulterverletzungen

Kein anderes Gelenk im Körper erlaubt Bewegungsumfänge wie unsere Schulter. Doch im Durchschnitt klagt jeder zehnte Orthopädiepatient über Schmerzen im Schulterbereich. Schulterschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Was kann helfen und wie kann vorgebeugt werden?

Golfabschlag

Gelenke machen täglich viel mit und sind eine empfindliche Stelle des Körpers. Gründe sind vielfältig von einseitiger Belastung, falsche Haltung im Alltag sowie beim Sport und zu wenig Ausgleich. Die Schultern zählen zu den beweglichsten Körperteilen des Menschen mit einem erstaunlichen Bewegungsradius. Sie sind jedoch auch sehr anfällig für Überlastungen, Verletzungen und Verschleiß. Nach Schätzungen leiden zehn bis 12 Prozent der Bevölkerung an Schulterschmerzen.

An den Schultergelenken sind die Oberarme in alle Richtungen drehbar. Hilfreich für die große Bewegungsfreiheit ist die besondere Anatomie. Die Gelenksverbindung besteht hauptsächlich aus Muskeln und nicht aus den weniger dehnbaren Bändern. Für Verspannungen sind diese Muskeln besonders anfällig.

Nicht nur stundenlange einseitige Büroarbeit vor dem Computer beanspruchen sehr die Schultern, sondern auch das veränderte Freizeitverhalten. Trendsportarten wie Snowboarden, Inlineskaten oder Beach-Volleyball sorgen für Schulterverletzungen. Auch Tennisspieler und Golfer sind häufig von Schulterschmerzen betroffen. Viele Schulterprobleme entstehen durch Überlastung. Bei Schmerzen sollte der Sportler mit dem Training pausieren und Überkopfbewegungen im Alltag vermeiden. Dauern die Schmerzen länger als drei Tage an, dann sollte ein Orthopäde konsultiert werden.

Zur Besserung der Schmerzen können nach ärztlicher Rücksprache krankengymnastische Übungen eingesetzt werden. Nicht ratsam ist eine absolute Ruhigstellung. Tape-Verbände wirken unterstützend, da sie das lädierte Gelenk stabilisieren und trotzdem eine gewisse Bewegungsfreiheit garantieren.

Vorbeugung für Schulter- und Nackenschmerz ist durch regelmäßige Arbeitspausen, leichte und gezielte Gymnastik und ausreichende Bewegung in der Freizeit möglich. Hilfreich ist auch eine Überprüfung der Technik bei der Sportart, falls ein Fehler zu der Verletzung geführt hat.

Übung für eine starke Schulterpartie

Stellen Sie sich hüftbreit mit leicht gebeugten Knien aufrecht hin. Ziehen Sie die Arme seitlich neben dem Körper nach unten und winkeln Sie die Hände nach oben an. Kreisen Sie die Schultern mit kleinen Kreisen nach hinten. Zwischendurch können Sie auch die Schulterkreise größer machen. Wechseln Sie nach einiger Zeit mit der Richtung nach vorne.

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Schulterluxation

Die Ausrenkung der Schulter, die sogenannte Schulterluxation, kann durch einen Unfall oder durch einen Sturz auf den Arm kommen. In seltenen Fällen sind angeborene Fehlanlagen die Ursache. Symptome sind eine Einschränkung der Beweglichkeit im Schultergelenk, Schmerzen und eine veränderte Schulterform.

Bei der Luxation springt der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne und trennt dabei wichtige Anteile der vorderen Gelenkkapsel ab. Häufige Folge ist eine Schulterinstabilität, die trotz Einrenkung meist nicht vollständig verschwindet. Eine erneute Schulterausrenkung ist sehr wahrscheinlich.

Bei der Diagnostik wird neben der körperlichen Untersuchung Röntgenbilder und zum Ausschluss von knöchernen Absprengungen (Bankart-Läsion) oder Knocheneinbrüchen (Hill-Sachs-Dellen) MRT-Aufnahmen angefertigt. Häufig muss die verletzte Schulter minimal-invasiv (arthroskopisch) versorgt werden.

Impingement-Syndrom

Als Impingement-Syndrom bezeichnet man eine Funktionsbeeinträchtigung der Gelenkbeweglichkeit. Auf Sehnen und Schleimbeutel wird dabei großer Druck ausgeübt. Betroffene können den Arm kaum noch über Schulterhöhe heben. Schmerzt die Schulter im Winkel zwischen 60 und 120 Grad, leiden Sie an einer Verengung. Eine Schleimbeutelentzündung ist oft ein erstes Zeichen der Verletzung.

Im Anfangsstadium können Krankengymnastik, Akupunktur oder eine Injektion hilfreich sein und die Entzündung stoppen. Andernfalls drohen eine chronische Entzündung und eine besonders schmerzhafte Kalkschulter. Dabei bilden sich Kalkablagerungen zwischen den umgebenden Sehnen. Dadurch kommt es zu Verengungen. Häufig betroffen ist die Rotatorenmanschette. Bewegungen können nur noch unter Schmerzen ausgeführt werden. Tritt nach etwa einem halben Jahr keine Besserung ein, raten Orthopäden zu einer Operation. Durch eine Arthroskopie wird der verengte Gleitraum erweitert und schlimmstenfalls den entzündeten Schleimbeutel oder den schmerzhaften Kalk entfernt.

Rotatorenmanschettenruptur

Unfälle wie Sturz auf die Schulter oder Schulterverrenkungen können die Rotatorenmanschetten-Ruptur verursachen. Die Verletzung kann auch bei starken Dauerbelastungen der Muskelgruppe auftreten. Gefährdet sind besonders Tennisspieler, Golfer, Schwimmer und Werfer. Die Rotatoren sind eine Muskelgruppe, die den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne des Schulterblatts halten und Drehungen nach innen und außen ermöglichen.

Das Reißen der Muskeln ist von starken Schmerzen begleitet. Das betroffene Gelenk wird instabil und es kommt zu einer Bewegungseinschränkung. Für die Therapie ist eine besondere Krankengymnastik zur Beseitigung der Instabilität notwendig. Doch in vielen Fällen führt das Trainingsprogramm zu keiner ausreichenden Stabilisierung und die Sehne muss durch einen arthroskopischen Eingriff genäht werden. Die Schulter kann nach etwa sechs Wochen wieder voll belastet werden.

Schlüsselbeinbruch

Das Schlüsselbein kann als direkte Folge eines Schlages oder Sturzes auf die Schulter brechen oder durch das Abstützen mit dem ausgestreckten Arm beim Fallen. Klavikulafrakturen treten auch häufig bei Kontaktsportarten auf oder bei Sportarten, die mit Stürzen verbunden sein können, wie Snowboarden, Skifahren, Radfahren oder Skateboarden.

Bei Kindern heilt diese Fraktur schneller als bei Erwachsenen. Nur selten ist eine Operation erforderlich. Spezielle Schlauchverbände oder sogenannte Rucksackverbände halten das gebrochene Schlüsselbein in Position, damit es wieder zusammenwachsen kann. Während dieser Zeit sollten Betroffene darauf achten, dass der Knochen nicht erneut verletzt wird.

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