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Schutz vor der Seekrankheit

Vor Seekrankheit ist im Grunde niemand gefeit. Was davor schützt und wie Sie vorbeugen können. Tipps für den nächsten Segeltörn oder Kreuzfahrt.

Schiffsreise

Wird der Mund trocken, das Gesicht blass, bricht kalter Schweiß aus und entsteht ein leicht drückendes Gefühl in der Magengegend, dann macht sich auf der Boots- oder Kreuzfahrt die Seekrankheit bemerkbar. Am liebsten würde man dann schnell aufs Festland flüchten, doch leichter gesagt als getan.

Kaum jemand ist hundertprozentig der Seekrankheit gefeit, die das Segeln oder die Fahrt auf der Fähre richtig vermiesen kann. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen reagieren etwa 75% der Menschen mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Kopfschmerzen.

Gründe für die Seekrankheit

Schuld an der Seekrankheit sind unsere Gleichgewichtsrezeptoren, die sich u.a. im Innenohr befinden. Ihre Signale kommen zeitverzögert im Gehirn an und widersprechen somit einer bewegten Situation den Innenohrsignalen. Durch eine Schaukelbewegung auf See kommt es zu einer Diskrepanz zwischen dem mit dem Auge sichtbaren und dem vom Gleichgewichtsorgan und den Bewegungssensoren ans Gehirn gemeldeten Eindrücken.

Tipps zur Vorbeugung

Mit einigen Tipps lässt sich die nächste Boots- oder Schifffahrt besser genießen. Vermeiden Sie einen leeren Magen. Achten Sie auf gesunde, leichte, kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung. Zwischendurch sind kleine Häppchen empfehlenswert, wie z.B. Obst, Kekse oder Zwieback. Während der Fahrt sollten Sie auf Alkohol verzichten. Trinken Sie ausreichend Wasser und lassen Sie lieber Kaffee, Milch und Schwarztee weg. Bei den ersten Anzeichen der Reisekrankheit sollte man sich mittschiffs (auf der Hälfte der Strecke zwischen Bug und Heck) begeben, da dort die wenigsten Bewegungsschwankungen auftreten. Verstärktes Gähnen gehört meist zu den ersten Symptomen der Seekrankheit. Reagieren Sie dabei schnell mit Gegenmaßnahmen. Bleiben Sie am besten in der frischen Luft im Schatten. Nach Möglichkeit können Sie auf dem Rücken mit geschlossenen Augen ruhen. Oft hilfreich sind einfache Atemtechniken, wie beispielsweise die Bauchatmung.

Pflaster, Kaugummis und Ingwer

Wem trotz aller Tipps übel wird, der sollte sich mit speziellen Pflastern und Kaugummis gegen Seekrankheit ausstatten. Daneben gibt es in Apotheken zahlreiche rezeptfreie und rezeptpflichtige Medikamente. Teilweise werden die Substanzen bereits am Abend vor dem Reiseantritt eingenommen. Wegen der Nebenwirkungen ist unter Fachleuten die Einnahme jedoch umstritten. Am besten fragen Sie Ihren Hausarzt oder einen Apotheker im Vorfeld der Schiffsreise.

Rezept- und nebenwirkungsfrei sind Ingwer-Präparate, die als Pulver oder in Tablettenform eingenommen werden. Als altes Seefahrer-Mittel soll es bei leichten Beschwerden oft gut wirken. Wissenschaftlich ist dies bis jetzt nicht bewiesen. Beliebt sind auch homöopathische Präparate. Auf der Schiffsreise lassen sich Globuli (kleine Kügelchen) akut sowie präventiv bei den ersten Anzeichen einer Seekrankheit einsetzen.

Auch die Auswahl des Urlaubsschiffes kann eine Rolle spielen. Moderne Schiffe haben heutzutage Stabilisatoren, die flügelähnlich unter Wasser die natürlichen Schaukelbewegungen mindern. Zudem sollte auf Schiffen den Passagieren möglichst die Sicht auf den unbeweglichen Horizont ermöglicht werden. Eine Kabine sollte möglichst in der Nähe der Schiffsmitte und des unteren Drittels des Schiffes ausgesucht werden. Je mehr die Kabine vom Schiffsbug entfernt ist, desto weniger intensiv ist die Bewegung.

Eine Hoffnung bleibt den Seekranken, falls diese aus Verzweiflung überhaupt vom nächsten Landgang wieder auf das Schiff zurückgekehrt sind. Nach ein paar Tagen auf hoher See hat man sich meist an die Schaukelei gewöhnt. Die Seekrankheit mit den Symptomen ist oft plötzlich vorbei. Dann sieht die Welt schon wieder besser aus und dem Genießen der Kreuzfahrt steht nichts mehr im Wege.

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