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Hilfe bei Arbeitssucht

Zwischen arbeiten um zu leben, zu leben um zu arbeiten ist in der heutigen Arbeitswelt ein schmaler Grat. Was kann gegen die Arbeitssucht getan werden? Was sind die Gründe für eine Arbeitssucht?

Arbeitssucht

Täglich 14 bis 16 Stunden. Wochenendarbeit und Nachtschichten bestimmen den Alltag. Wenn die Arbeit zur Sucht wird, bleibt vieles auf der Strecke, vor allem die Lebensqualität. Doch meist beginnt es schleichend. Fleißig möchte man sein. Die Arbeit nimmt mehr und mehr Zeit in Anspruch. Mit großem Spaß ist man anfangs dabei und fühlt sich wichtig und gebraucht. Anerkennung und Bestätigung möchten viele durch die Zusatzarbeit bekommen.

Doch irgendwann ist der Punkt überschritten. Die Freizeit wird immer knapper. Die Arbeit bestimmt die Gedanken. Ein Workaholic arbeitet nicht mehr um zu leben, sondern er lebt, um zu arbeiten. Das Verhalten nimmt zwanghafte bzw. suchthafte Züge an.

Hauptsache immer etwas tun

Arbeitssüchtige müssen auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten und ordnen das komplette Leben der Arbeit unter. Arbeitssüchtige sehen Freizeit als Zeitvergeudung an. Im sozialen Leben und am Schlaf wird gespart. Partnerschaft, Freunde und Hobbys werden der Arbeit untergeordnet oder gänzlich vernachlässigt.

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Betroffene definieren ihr Selbstwertgefühl aus ihrer Arbeitsleistung. Gibt es in der Freizeit nichts zu tun, leiden Arbeitssüchtige unter Schuldgefühlen und Entzugssymptomen. Arbeitssüchtige erhöhen immer mehr die Dosis, um dem Gefühl der Leere, der Langeweile und der Nutzlosigkeit zu entgehen. Oft arbeitet ein Workaholic, um unangenehmen Situationen auszuweichen, Konflikte zu vermeiden oder vor Sorgen und Einsamkeit zu flüchten.

Kurzfristig scheinen Arbeitssüchtige zwar mehr zu leisten, doch längerfristig fehlt es ihnen meist an der Effizienz. Zu viel Kraft und Energie fließen in einen unnötigen Perfektionismus. Workaholics können in der Regel schwer delegieren, halten sich selten an Arbeitsaufteilungen, ziehen alles an sich und setzen andere unter Druck.

Wer ist besonders gefährdet?

Vor allem Menschen in Helferberufen sind gefährdet, die sich für ihren Job aufopfern. Ebenso Menschen in der Kreativbranche, für die die Arbeit auch Selbstverwirklichung bedeutet.

Folgen der Arbeitssucht

Arbeitssucht bleibt oftmals unerkannt, obwohl sie massive Auswirkungen sowohl auf den Betroffenen, als auch auf dessen unmittelbares Umfeld hat. Streit mit Partner, Familie und Freunde sind fast unumgänglich, da diese zu kurz kommen.

Auch körperliche Begleiterscheinungen der Arbeitssucht können sich bemerkbar machen. Symptome können Kopfschmerzen, Herzbeschwerden, Tinnitus, Magengeschwüre, Depressionen oder hoher Blutdruck sein. Alle Gedanken kreisen um die Arbeit und Betroffene können nicht mehr abschalten und entspannen. In einer nachfolgenden Endphase der Arbeitssucht treten viele krankhafte Folgeerscheinungen auf. Als Folge drohen Herzversagen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Therapie bei Arbeitssucht

Der erste Schritt zur Besserung ist, dass man zu der Sucht steht, denn es gibt kein Medikament gegen Arbeitssucht. Aber ohne konkreten Leidensdruck gibt keiner ein Problem zu. Leider muss meist erst ein Burnout oder eine Depression sich ereignen, ehe der Workaholic merkt, dass er etwas dagegen tun muss.

Vom Einzelfall hängt es ab, ob therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. Meist ist das der Fall, wenn nach den Ursachen für die Arbeitssucht gesucht wird. Auch in einer Selbsthilfegruppe können einige Fragen an den Workaholic gestellt werden, um der Wurzel der Sucht nahezukommen. Sind innere Zwänge gegeben, eine Versagensangst oder wie ist es mit dem Selbstwertgefühl gestellt.

Meist lässt sich hier nicht einfach ein Schalter umlegen und ab morgen nimmt sich der Arbeitssüchtiger mehr Zeit für Familie, Freizeit und der Entspannung. So ein Prozess kann viel Zeit benötigen, bis ein befriedigender Ausgleich zur Arbeit gefunden wird, der einen ausfüllt. In gewissen Fällen muss auch gelernt werden, das Selbstwertgefühl außerhalb der Arbeit zu stärken. Schaffen Sie sich ein zweites Standbein neben dem Beruf und stärken Sie das soziale Umfeld.

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