Atemnot kann auf unterschiedlichste, zum Teil ernste Erkrankungen hinweisen, weshalb eine intensive Untersuchung erfolgen sollte. Es bedarf eines erfahrenen Arztes, der in der Lage ist, Therapien aus der Standardmedizin (Schulmedizin) sinnvoll mit Naturheilverfahren zu verbinden. So kann ein Optimum an Therapie erreicht werden.
Bei Atemnot entsteht eine „Enge im Brustkorb“, verbunden mit dem unangenehmen Gefühl, einatmen zu müssen, bevor das Ausatmen beendet ist. Während die Muskeln in einer Belastungsphase den Brustkorb ausdehnen, passt sich die aktuelle Leistungsbereitschaft von Herz und Lunge dieser Situation nicht an. Atemnot kann auch ein Hinweis auf ein Kreislaufproblem (Kollaps) oder ein Zeichen für eine Gewebeveränderung innerhalb der Lunge, der Bronchien oder der Befestigung der Lunge an der Brustwand sein.
Formen der Luftnot
Normal ist Atemnot, die bei gesunden Menschen in Verbindung mit körperlicher Anstrengung auftritt. Ein gesunder Mensch wird eine während einer starken Belastungsphase auftretende angestrengte Atmung als nicht besonders unangenehm empfinden. Infolge gesteigerter Stoffwechselprozesse wird lediglich die Atmung ebenfalls an eine Grenzbelastung herangeführt.
Die einfache Bronchitis – oder im schlechteren Fall die Lungenentzündung – kann zu Veränderungen an der Lunge führen und bedarf einer gesonderten Diagnostik und Therapie durch den Arzt. Entzündungshemmende und die Schleimsekretion fördernde Heilpflanzen – z.B. Thymian, Eibischwurzel und Huflattichblätter – sowie ätherische Öle können zur Behandlung eingesetzt werden.
Atem- oder Luftnot ist auch durch einen krankhaften Prozess des Lungengewebes möglich. Als Ursachen kommen bei dieser Form eine verminderte Dehnbarkeit (Restriktion) oder ein hoher Atemwegswiderstand (Obstruktion) der Lunge in Frage. Im ersten Fall sind altersbedingte, degenerative Umbauprozesse für diese Veränderung verantwortlich, im zweiten Fall häufig Asthma. Teil der Untersuchung wird in diesem Fall die Prüfung der Lungenfunktion mittels einer Blut-Gas-Analyse sein. Schwieriger wird es, wenn der Patient Wasseransammlungen in der Lunge hat oder die Lunge derart verletzt worden ist, dass Außenluft an sie herantreten kann.
Bei Entzündungserscheinungen der oberen Luftwege und asthmatischen Veränderungen können vom Arzt verordnete homöopathische Mittel erfolgreich angewendet werden. Es empfiehlt sich auch – besonders bei Kindern – eine konstitutionelle Therapie.
Des Weiteren kann Atemnot durch eine Herzerkrankung (kardial) bedingt sein. In sehr frühen Stadien einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) entspricht die Herzleistung nicht mehr dem Stoffwechselbedarf der Lunge. Es entsteht eine gesteigerte Atemtätigkeit, die auf der Unterversorgung mit Sauerstoff und einer Übersäuerung des Gewebes beruht. Menschen mit Herzschwäche haben dadurch Luftnot, sind kurzatmig und müde und empfinden ein Druckgefühl hinter dem Brustbein. Verschlechtert sich die Gesamtsituation, kann ein herzbedingtes Asthma auftreten. Die ärztliche Diagnostik unterscheidet mehrere Stadien einer Herzschwäche, die jeweils einer spezifischen Therapie bedürfen. In den frühen Stadien kann Crataegus (Weißdorn) das Beschwerdebild deutlich verbessern.
Es gibt auch eine Form der Atemnot, die im Rahmen eines Diabetes mellitus auftritt. Es kommt zu einer Übersäuerung des Blutes, die Auswirkungen auf die Atemtätigkeit hat. Dies wiederum verschlechtert die Herzleistung und auch die Blutbildung.
Schließlich kann Atemnot psychisch bedingt sein. Die vegetative Anspannung fällt dem Arzt über eine sehr schnelle Atemfolge (Hyperventilation) auf. Patienten klagen über Schmerzen im Brustkorb, und durch das rasche Abatmen kommt es zu Veränderungen im Blut-Gas-Haushalt. Es entsteht eine Stoffwechselstörung. Therapeutisch werden Verfahren aus der naturheilkundlichen Ordnungstherapie wie Entspannungstechniken und Bewegungstherapie angewendet. Die psychologische Hilfe ist ebenfalls wichtig.