Graue Haare können einen schon belasten. Sind sie auch ein Zeichen für das Älterwerden. Manche tönen und färben deswegen die Haare. Doch vorzeitiges Ergrauen in jungen Jahren stellt ein Signal des Körpers, das untersucht werden sollte.
Manche Menschen bekommen schon zwischen 30 und 40 Jahren graue Haare, andere erst mit 50 oder 60 Jahren und wieder andere, wenn sie sich ständig ärgern und unter Dauerstress stehen.
Warum werden Haare grau?
Warum die Haare im Alter grau werden, galt lange als ungelöstes Rätsel. Jetzt haben deutsche Biophysiker der Universität Mainz zusammen mit Dermatologen der Universität Bradford in Großbritannien das Rätsel der grauen Haare gelöst.
In ihrer Studie, die sie im März 2009 in „The FASEB Journal“ veröffentlichten, stellten die Forscher fest, dass das Ergrauen der Haare im Alter auf einen verminderten Abbau von Wasserstoffperoxid im Haar zurückzuführen ist. Je älter ein Mensch wird, desto mehr Wasserstoffperoxid bildet sich in den Haaren und verhindert zunehmend die Bildung des Farbpigments Melanin, was schließlich zu grauen Haaren führt.
Wasserstoffperoxid, eine blassblaue, in verdünnter Form farblose Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff, die im Alltag als Desinfektions- und Bleichmittel verwendet wird, entsteht beim Stoffwechsel überall im Körper. Bei jungen Menschen wird Wasserstoffperoxid im Körper wieder abgebaut, mit zunehmendem Alter ist der Körper damit jedoch überfordert.
Enzym Katalase
Der Grund dafür ist vor allem das Enzym Katalase. Dieses neutralisiert normalerweise Wasserstoffperoxid, ist aber im Alter nur noch in sehr geringer Konzentration in den Zellen vorhanden. Die Folge ist, dass das Wasserstoffperoxid das Enzym Tyrosinase angreift und dabei einen bestimmten Baustein oxidiert, nämlich die Aminosäure Methionin. Diese ist aber Bestandteil des Melanins. Der Mensch ergraut also nicht, sondern oxidiert. Dies geschieht langsam, aber stetig.