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Bore-out-Syndrom: Hilfe bei der Unterforderung

Es ist nicht immer Stress, der einem zu schaffen macht. Langeweile, Desinteresse und Unterforderung am Arbeitsplatz können Betroffene ebenfalls krank machen. Meist beginnt dieser Zustand schleichend. Welche Ratschläge gibt es gegen die Langeweile am Arbeitsplatz?

Langeweile

Heutzutage klagen viele Menschen über Dauerstress, Hektik und zu hoher Arbeitsbelastung. Das Gegenstück dazu, das Bore-out, kennt dagegen kaum jemand. Was sich eigentlich als Traumzustand darstellt, entpuppt sich im Detail doch nicht als ein Idealzustand. Langeweile, Unterforderung oder Desinteresse am Arbeitsplatz können Stress verursachen und den Betroffenen krank machen. Das Wort „Bore-out“ leitet sich vom englischen „boring“ (langweilig) ab. Es hat nichts mit Faulheit zu tun, da ein von Bore-out Betroffener eigentlich mehr arbeiten möchte und Anerkennung und Herausforderung in der Arbeit sucht. Meist beginnt der Zustand schleichend, beispielsweise durch Umstrukturierungen im Unternehmen oder Änderungen des Arbeitsbereiches.

Ständige Unterforderung

Wird die Arbeit im Unternehmen falsch verteilt oder sind die Stellen ungeeignet besetzt, dann kann es vorkommen, dass die einen Mitarbeiter durch die Arbeitsbelastung ständig am Limit sind, während die anderen fast keine Aufgabe haben und unterfordert sind. Nichtstun kann auch Stress auslösen. Die wenigsten wollen zugeben, dass sie nichts zu tun haben. Schließlich macht das keinen guten Eindruck und der eigene Arbeitsplatz könnte in Gefahr sein. Die Strategien, diese Situation zu vertuschen, indem eine Geschäftigkeit vorgetäuscht wird, erzeugen schließlich den gleichen Stress wie eine Überlastung.

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Wer mehr leisten möchte und nichts tun darf, verliert schnell das Interesse, wenn er nicht regelmäßig gefordert wird. Während der Arbeitszeit sich selber beschäftigen müssen mit Zeitung lesen, Internet surfen, privaten Telefonaten und mit Computerspielen, mag anfangs noch verlockend sein, doch auf Dauer ist es nur noch belastend. Die Arbeitszeit wird nur noch abgesessen und irgendwann hat man auch alle privaten Dinge währenddessen erledigt. Die Arbeitstage sind gefühlt unendlich lang.

Symptome bei Bore-out

Die Symptome eines Bore-outs ähneln sich denen der Überlastung. Schlafstörungen, Ohrgeräusche, Kopf-, Magen- und Rückenschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden sind nur einige von ihnen. Betroffene entwickeln häufig ein Gefühl der Leere, reagieren mit sozialem Rückzug und haben starke Selbstzweifel in ihrem Tun.

Was hilft gegen Bore-out?

Zuerst sollte der Betroffene sich mit seiner Situation auseinandersetzen und das eigene Verhalten überprüfen. Können zusätzliche Aufgabe übernommen werden? Wird dies auch offen bei Kollegen und der Führungskraft ausgedrückt? Manche monotone Arbeiten, wie beispielsweise Reisekostenabrechnungen oder Pflege der Ablage, lassen sich nicht immer vermeiden.

Fühlt sich der Betroffene nicht wohl mit seiner Situation und möchte sich daraus befreien, dann sollte er ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten führen. In dem Gespräch sollte abgeklärt werden, ob es Möglichkeiten gibt, die Arbeit interessanter zu gestalten, eine andere Herausforderung im Unternehmen anzutreten oder neue Aufgaben zu erhalten. Auch eine Weiterbildung kann Wissen auffrischen, neue Impulse wecken und den Mitarbeiter fit für eine andere Stelle machen.

Lassen sich aus organisatorischen oder anderen Gründen die Situation in absehbarer Zeit nicht ändern, dann sollte der Betroffene sich auf die Suche nach einem anderen Arbeitsplatz machen.

Wichtig ist eine Balance zwischen den Fähigkeiten und den an einen herangetragenen Herausforderungen zu finden.

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