Mit dem Herbst kommen die kühlen Tage. Draußen sinken die Temperaturen und drinnen läuft die Heizung auf Hochtouren. Die Folge ist eine warme Raumluft, die die Schleimhäute austrocknet, so dass Viren und Bakterien ein leichtes Spiel haben. Stehen Menschen eng beieinander, wie beispielsweise in der U-Bahn oder der Supermarktkasse, lässt sich die Ansteckungswelle kaum aufhalten. Per Tröpfcheninfektion auf engem Raum werden die Rhinoviren weitergegeben. Virologen gehen allein von etwa 150 verschiedene Typen von Rhinoviren aus. Dann kann es bald mit einer Schnupfennase losgehen, der Hals kratzt oder das Schlucken fällt schwer. Einige Maßnahmen können helfen, das Ansteckungsrisiko mit Erkältungsviren zu senken.
Hände waschen
Hygiene ist besonders wichtig in der Erkältungsprophylaxe, denn die meisten Keime werden über die Hände übertragen. Waschen Sie deshalb mehrmals am Tag mit lauwarmem Wasser und Seife gründlich die Hände. Die Hände unter fließendes Wasser halten, anschließend mit Seife 20 bis 30 Sekunden gründlich einschäumen. Danach sorgfältig abspülen und abtrocknen.
Die Handhygiene ist besonders wichtig, wenn Sie unterwegs waren und nach Hause kommen. Achten Sie darauf, was Sie alles anfassen. Türgriffe, Geldscheine, Haltegriffe in Bussen und Bahnen können Erkältungserreger enthalten. Wer nicht regelmäßig die Hände waschen kann, sollte zwischendurch ein Erfrischungstuch benutzen.
Achten Sie bei der Hyiene auch darauf, dass Sie das Smartphone nicht mit zur Toilette mitnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es anschließend mit Fäkalkeimen verunreinigt ist, ist nämlich ziemlich hoch. Auch sollten Sie nicht direkt am Büroarbeitsplatz das Mittagessen einnehmen, denn dieser kann stark mit Keimen belastet sein. Den eigenen Arbeitsplatz sollten Sie immer wieder mit einem Desinfektionsmittel abwischen.
Trinken
Viren haben es schwer, wenn Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen und so die Schleimhäute feucht halten. Deshalb sollten täglich 1,5 bis 2 Liter getrunken werden. Empfehlenswert ist Wasser oder Früchtetees. Damit wird der Körper nicht durch zusätzliche Kalorien belastet und kann außerdem wichtige Mineralstoffe aufnehmen.
Ernährung
Ein schlagkräftiges Abwehrsystem kann durch eine ausgewogene Ernährung erreicht werden. Nehmen Sie genügend Vitalstoffe auf. Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukte versorgen den Körper mit gesunden Nährstoffen. Auch heimisches Wintergemüse wie beispielsweise Kohl (besonders Grünkohl wegen Vitamin-C), Chicorée, Möhren, Lauch und Rote Bete bereichert in der dunklen Jahreszeit den Speiseplan und liefert wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Ausreichend Ruhezeiten
Achten Sie auf ausreichend Schlaf. Denn während des Schlafens arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren und die Abwehrzellen regenerieren und vermehren sich. Studien konnten nachweisen, dass je höher der Stress ist, desto höher ist auch das Risiko, eine Atemwegsinfektion oder Erkältung zu bekommen. Gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten und sorgen Sie für eine gute Balance zwischen An- und Entspannung.
Regelmäßiges Lüften
Die kalte Jahreszeit verbringen die meisten Menschen meist in geschlossenen und gut geheizten Räumen mit trockener Luft. Dadurch verlieren die Schleimhäute Feuchtigkeit und sind deshalb anfälliger für Viren und Bakterien. Regelmäßiges Lüften versorgt den Raum mit frischer Luft. Dabei das Fenster für etwa fünf bis zehn Minuten ganz aufmachen.
Regelmäßig die Bettwäsche wechseln
Gerade in der Erkältungszeit sollten Sie Bettwäsche und Handtücher regelmäßig mit 60 Grad waschen. Empfehlenswert ist dies mindestens alle vierzehn Tage zu tun.
Bewegung an der frischen Luft
Regelmäßige Bewegung ist wichtig für das Immunsystem. Damit werden die Abwehrkräfte gestärkt und der Kreislauf in Schwung gebracht. Nutzen Sie die Mittagspause, um frische Luft zu tanken und zusätzlich Tageslicht aufzunehmen. Halten Sie zudem die Füße warm, indem Sie warme Socken und warme Schuhe anziehen.
Leichter Ausdauersport wie Joggen oder Nordic Walking ist ebenfalls ideal zur Stärkung der Abwehrkräfte und somit zur Vorbeugung von Atemwegsinfekten. Wer mehrmals in der Woche sportlich aktiv ist, wird seltener krank und kann auch Stress schneller abbauen. Doch wer bereits erkältet ist, sollte sich schonen und auf Sport verzichten und nur spazieren gehen. Denn Sport kann bei einer Erkältung den Körper weiter schwächen.
Heiß und kalt
Regelmäßige Saunagänge machen den Körper fit für die kalte Jahreszeit. Saunabaden belebt den Kreislauf, stärkt das Immunsystem, entspannt Körper und Geist und sorgt für reine Haut. Es genügt ein- bis zweimal pro Woche in die Sauna zu gehen. Wer dafür keine Zeit hat, kann auch mehrmals pro Woche mit Wechselduschen das Immunsystem stärken. Starten Sie mit warmen Wasser, danach kalt und zwar vom rechten Fuß aufsteigend bis zur Hüfte, vom linken Fuß bis zur Hüfte, linke Hand bis zur Schulter und rechte Hand bis zur Schulter. Abschließend noch kurz Bauch und Rücken. Heiß-kaltes Duschen ist gut geeignet, um das Immunsystem mittels einer verstärkten Durchblutung zu aktivieren.
Erkältungssymptome
Trotz starkem Immunsystem und erhöhten Vorsichtsmaßnahmen, hat einen die Erkältung manchmal schneller erwischt als gedacht. Ein erstes Halskratzen, leichtes Frösteln oder schmerzende Glieder machen dann meist den Anfang. Haben sie sich die Viren erst einmal in den Schleimhäuten des Rachens eingenistet, sorgen sie dort für schmerzhafte Entzündungen. Bei Halsschmerzen hat sich die entzündungshemmende Wirkung von Salbei bewährt. Salbei gibt es als Tee oder Gurgellösung. Wärme hat zudem eine wohltuende Wirkung. Halten Sie den Hals mit einem Schal warm. Leichtes Halsweh kann in der Regel ohne ärztliche Behandlung auskuriert werden. Meist nach wenigen Tagen sind die Halsschmerzen wieder verschwunden. Halten die Schmerzen länger als drei, vier Tage an bzw. verschlimmern sich sogar noch (Schluckbeschwerden und geschwollenen Lymphknoten im Halsbereich), sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden.
Meist gleichzeitig mit dem Kratzen im Hals setzt ein unangenehmes Kribbeln und Jucken in der Nase ein. Anfangs ist das Schnupfen-Sekret klar und wässrig, bei längerem Verlauf wird es zunehmend zähflüssig und gelb. Die Symptome, welche eine Abwehrreaktion unseres Immunsystems darstellen, können durch Nasentropfen und Nasensprays gelindert werden. Diese sollten jedoch nicht länger als eine Woche lang eingesetzt werden. Andernfalls kann man schnell davon abhängig werden.
Als letztes Symptom einer klassischen Erkältung tritt meistens Husten auf. Beim Hustenreflex kommt es zum heftigen Ausatmen, um Schleim im Rachen zu entfernen. Auch wenn Husten oft lästig erscheint, gehört er zu den Abwehrstrategien des Körpers. Wenn Sie husten oder niesen müssen, benutzen Sie dafür am besten ein Einweg-Taschentuch oder die schützende Armbeuge. Denn in die hohle Hand gehustet, verteilen Sie danach mit jeder Berührung die Erreger in Windeseile.