Anzeige

Therapiemöglichkeiten bei der Schaufensterkrankheit

Unter der Schaufensterkrankheit wird eine Durchblutungsstörung verstanden, die durch arterielle Verschlüsse der Beine verursacht wird.

Schaufensterbummel

Nur ein paar Schritte und schon zwingen Schmerzen in den Beinen zum Stehenbleiben. Schaufensterkrankheit: Was umgangssprachlich harmlos klingt, ist in Wirklichkeit eine schwere Durchblutungsstörung, die periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Krampfähnliche Muskelschmerzen treten bei längeren Spaziergängen auf. Betroffene bleiben ständig wie vor einem Schaufenster stehen, bis der Schmerz nachlässt. Weshalb man auch von der „Schaufensterkrankheit“ spricht.

Über 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an der arteriellen Verschlusskrankheit der Beine. Jährlich kommen 120.000 Patienten dazu, bei 35.000 Menschen müssen im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit sogar Gliedmaßen amputiert werden. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Um Amputationen zu vermeiden, muss die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden.

Neben gefäßchirurgischen Eingriffen wie Venenöffnung und Bypass gibt es mit der Chelat-Therapie auch einen alternativen Therapieeinsatz. Nach Meinung der Deutschen Ärztegesellschaft für Chelat-Therapie e.V. verhindert die Chelat-Lösung die Entstehung von freien Radikalen, indem die metallenen Katalysatoren umschlossen und ausgeleitet werden. Passend dazu steht der Name Chelat, griechisch für Klaue. Das umschlossene Metall wird über die Nieren ausgeschieden, die Arteriosklerose würde somit aufgehalten.

Neben der Infusion der Chelat-Lösung müssen die Patienten bei dieser Therapie auch auf die Ernährung achten und sich viel bewegen. Zentrale Stärke der Therapie ist die Prävention. Dazu gehören auch Risiken zu benennen und zu ändern.

Anzeige

Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen zählen neben dem Rauchen und mangelnder Bewegung vor allem ein erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen und ein problematischer Blutzuckerwert bei Diabetikern. Neben dem ungesunden Lebensstil gibt es auch genetisch bedingte Veranlagungen und das Alter spielt eine Rolle.

Das Rauchen steht an erster Stelle aller Risiken. Es setzt Unmengen an freien Radikalen frei, so dass das Endothel, die Innenwand der Schlagadern, angegriffen wird. Als Folge entsteht Plaque, die Einengung in den Arterien, was zu Herzinfarkt, Schlaganfall und auch zu periphere arterielle Verschlusskrankheiten an den Beinen führt. Die Gefäßverkalkung als Ursache für pAVK ist ein langsam fortschreitender und vielschichtiger Krankheitsprozess, der alle Arterien des Körpers betreffen kann. Nach dem Schweregrad der Symptome wird die periphere arterielle Verschlusskrankheit in verschiedene Stadien eingeteilt.

In der ersten Phase hat der Patient keine Beschwerden; nur durch Zufall kann ein Arzt die Krankheit diagnostizieren. Im zweiten Stadium spürt der Patient Schmerzen bei Belastungen, etwa nach längerem Gehen und Treppensteigen. Das sind dann sehr intensive, krampfartige Schmerzen in Waden, Gesäß oder Oberschenkeln. Der Patient muss oft schon nach wenigen Metern stehen bleiben, um sich auszuruhen. Wird die Krankheit dann nicht behandelt, treten in der dritten Phase starke Schmerzen auch im Ruhezustand beim Sitzen oder besonders im Liegen auf. Der Patient leidet sehr und kann nicht mehr richtig schlafen. Wird nicht gehandelt, beginnt in der letzten Phase das Gewebe abzusterben, was Amputationen zur Folge haben kann.

Diagnose und Behandlung

Eine Prävention und frühe Diagnostik sind besonders wichtig. Zum einen ist es die Minimierung der Risikofaktoren mit ballaststoffreicher, fettarmer und vollwertiger Ernährung, viel Bewegung und Verzicht auf Zigaretten. Daneben sollte ab der Lebensmitte und bei bekannten Risikofaktoren vorbeugend auf Arterienverschlüsse untersucht werden.

Lassen Sie Blutdruck, Blutzucker, Fett- und Harnsäurewerte regelmäßig kontrollieren. Achten Sie auf Ihren Körper und berichten Sie Ihrem Arzt ausführlich, falls Sie nur noch eine kurze Strecke schmerzfrei gehen können. Der Arzt kann mit der körperlichen Untersuchung feststellen, ob der Verdacht eines arteriellen Verschlusses naheliegt. Dies geschieht durch Abtasten der Pulse an den Extremitäten und durch Abhören von Strömungsgeräuschen über den Gefäßen.

Für die Diagnose folgen apparative Untersuchungen wie die Dopplerdruckmessung und die Doppler-Kurvenanalyse. Damit wird der Anstieg oder Abfall des Blutdrucks aufgezeichnet. Früher wurde oft die Röntgenkontrastdarstellung der Arterien eingesetzt. Beim Patienten wird ein Röntgenkontrastmittel gespritzt, mit dessen Hilfe die Darstellung von Arterien möglich ist. Heutzutage werden jedoch meist Ultraschalluntersuchungen oder Sonografien als ungefährliche und kostengünstige Alternative in der Diagnose verwendet.

Bewegungstraining

In einem frühen Behandlungsstadium bilden Gehtraining und Gymnastik die Grundlage. Ziel der Bewegung ist die Verbesserung der Sauerstoffversorgung in der Muskulatur sowie im Gewebe. Das Ausdauertraining und die Übungen sollten nach Rücksprache mit dem Arzt mindestens zwei- bis viermal in der Woche über eine Dauer von 60 Minuten durchgeführt werden.

Gut geeignet sind auch Radfahren und Treppensteigen. Für das gesamte Bewegungstraining gilt: Regelmäßigkeit ist wichtiger als Intensität. Wer nicht gerne alleine trainiert, kann sich auch einer Gefäßsportgruppe anschließen. Gehtraining und gymnastisches Übungsprogramm werden dort unter fachlicher Anleitung absolviert.

Alternativmedizinische Therapien

Die Chelat-Therapie kann ambulant beim Arzt durchgeführt werden. Sie muss über mehrere Wochen durchgeführt werden. In diesem Zeitraum werden 20-30 Infusionen über den Handrücken oder Unterarm in den Körper gegeben. Hauptbestandteil der Infusion ist das EDTA (Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat). Dieses EDTA kann Schwermetalle wie Blei binden und aus dem Körper leiten. Die Chelat-Infusionen enthalten nur Substanzen, die vom Bundesgesundheitsamt zugelassen sind. Die alternativmedizinische Schwermetallausleitung wird von der wissenschaftlichen Medizin abgelehnt. Bei der EDTA-Behandlung werden nicht nur Schwermetalle aus dem Körper ausgeschwemmt, sondern auch Mineralstoffe und Spurenelemente. Mehrere placebokontrollierte Studien brachten zudem keinen Wirkungsnachweis.

Anzeige